Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Besuch bei Huong und Giang

Nachdem die beiden körperbehinderten jungen Frauen uns in den letzten Monaten regelmäßig per mail Bericht über den Baufortschritt ihres künftigen Wohn- und Arbeitsplatzes erstattet hatten, war ich sehr gespannt darauf, die Baustelle selbst besichtigen zu können. In Begleitung von Hoa fuhr ich nach Bac Giang. Im Elternhaus der beiden wurden wir von der Familie freudig willkommen geheißen, besprachen alle organisatorischen Dinge und wurden mit einem leckeren Essen aus dem eigenen Anbau bewirtet. Der Weg vom Elternhaus zu ihrem zukünftigen Zuhause ist für die Beiden normalerweise mit den Elektrorollstühlen bewältigbar; starke Regenfälle hatten jedoch den Weg so verschlammt, dass dies nicht möglich war. Der Dorfbus war das Transportmittel der Wahl. Eine strahlende Giang erläuterte uns die Einzelheiten. Wir waren beeindruckt vom Baufortschritt. Der Rohbau steht, die Leitungen sind verlegt, alles sieht sorgfältig durchgeführt aus.

r201112_3

Der Vater von Huong und Giang schläft seit Monaten auf einer Pritsche auf der Baustelle, um sicher zu stellen, dass alles in Ordnung ist.

Wir sind zuversichtlich, dass auch die Fertigstellung des Gebäudes mit großer Sorgfalt durchgeführt wird - und so werden Huong und Giang als ein Ergebnis der Spendenaktion der Süddeutschen Zeitung vor einigen Jahren bald mit diesem Haus und dem entstehenden Internetcafé trotz ihrer schweren Körperbehinderung eine Lebens- und Arbeitsperspektive haben.