Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Radtour durch Vietnam / Hubert-Schwarz-Stiftung spendet 10.000 Euro für das “Dorf der Freundschaft”

Im Folgenden zitieren wir Auszüge aus einer Pressemeldung über eine Radtour, die der Extremsportler Hubert Schwarz im April 2005 rund um Hanoi organisiert hat.

Radtour mit Hubert Schwarz

Schweiß und Tränen

Es ist ein Land, über das man sich zuerst einmal wundert. Etwa, wenn man als Neuankömmling versucht, in Vietnams Hauptstadt Hanoi eine Straße zu überqueren. Wie sich dort die Wege ganzer Heerscharen von Mopedfahrern kreuzen, ohne dass jemand Schaden nimmt, dies muss einem ordnungsgeprägten Europäer rätselhaft bleiben. So war die kleine Radgruppe um den Extremsportler Hubert Schwarz wohl eher froh, erst außerhalb der Millionenmetropole in die Pedale treten zu dürfen. Auf der einwöchigen Tour - im um diese Jahreszeit noch mäßig feuchtheißen Klima - floss reichlich Schweiß; die oft über Nebenstraßen führenden Etappen boten aber auch authentische Einblicke in den Alltag der Vietnamesen, in ihre oft ärmlichen Lebensverhältnisse. Die Teilnehmer genossen die freundliche, unaufgeregte Art der Einheimischen, die meditative Stimmung alter Pagoden und natürlich die herrlichen Landschaften, beherrscht von endlosen Reisfeldern und hoch aufragenden Karstfelsen.

Das Idyll, das das vom Massentourismus noch weitgehend unerschlossene Vietnam bietet, war freilich nicht der eigentliche Antrieb dieser Reise. Hubert Schwarz hatte einen Scheck seiner Stiftung über 10.000 Euro im Gepäck, den er im “Dorf der Freundschaft” überreichte, einer inzwischen von internationaler Hilfe getragenen Einrichtung, die sich um die Opfer eines Waffengangs kümmert, der immerhin schon rund 35 Jahre zurückliegt. (...) Im “Dorf der Freundschaft” werden vor allem Kinder und Jugendliche versorgt, die durch das von den USA damals massenhaft eingesetzte Entlaubungsgift “Agent Orange” schwer geschädigt sind. Der dioxinhaltige Kampfstoff, der dem Gegner im Dschungel die Deckung nehmen sollte, verursachte schwere Schäden im Erbgut, die sich auf tückische Art bis heute fortpflanzen. Die dritte Generation der Betroffenen ist manchmal sogar schwerer geschädigt als die zweite. Die Behinderungen treten fast in beliebiger Form und Schwere auf: geistig wie körperlich. Manche Betroffene sind schon älter als 20, sehen aber aus wie Kinder. Im “Dorf der Freundschaft”, das übrigens auf die Initiative des ehemaligen US-Soldaten George Mizo zurückgeht und von vietnamesischen Veteranen mit betreut wird, werden die Behinderten nicht nur medizinisch versorgt, sondern so gut es geht auf eine Reintegration in ihren Familien und Dorfgemeinschaften vorbereitet. (...)

Wie sehr auch eine so gut organisierte Einrichtung wie das “Dorf der Freundschaft” auf Spenden angewiesen ist, belegt die Tatsache, dass von amerikanischer Seite bislang keine Entschädigungszahlungen geleistet wurden. Zwar investiert die Supermacht in Vietnams Wirtschaft, aber Klagen gegen US-Chemiekonzerne, die den Militärs einst die möglichen Folgen eines Agent-Orange-Einsatzes verschwiegen haben sollen, blieben erfolglos.

(...) Die Radlergruppe machte auf ihrer Tour immer wieder Station bei Familien, die mit ihrer Behinderung und mit Behinderten versuchen, ihre Lebensgrundlagen zu verbessern: (...) Auch sie wurden mit einer Spende der Hubert-Schwarz-Stiftung unterstützt.

Und schließlich setzte die exotische Truppe mit ihren bunten Trikots auch selbst ein Signal, wie es die Verantwortlichen im “Dorf der Freundschaft” wohl nicht erwartet hatten: Als die Rede darauf kam, dass es in der Einrichtung an Waschmaschinen fehle, legte die Gruppe Geld für zwei solche Geräte zusammen, fuhr ins nächste Elektrogeschäft und lieferte die Ware prompt am Dorfplatz aus. Über soviel Spontaneität ihrer deutschen Gäste staunte denn auch die vietnamesische Seite nicht schlecht.

An Hubert Schwarz und alle Beteiligten ein herzliches Dankeschön für alle Unterstützung!