Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

 

Huong und Giang

Die beiden jungen Frauen wurden Anfang des Jahres im Dorf der Freundschaft aufgenommen und erhalten seither eine regelmäßige physiotherapeutische Behandlung. Dadurch wird der Abbau der Muskulatur und die Versteifung der Gelenke aufgehalten.

Für beide (und für zwei weitere schwer behinderte Kinder) wurden in Zusammenarbeit mit Vietcot, der Orthopädiewerkstatt in Hanoi, individuell angefertigte Sitzschalen und Rollstühle angeschafft. Ich hatte die Gelegenheit, bei der “Anprobe” mit dabei zu sein und Huong und Giang zu erleben, wie sie zum ersten Mal in ihren fertiggestellten Rollstühlen aufrecht sitzen konnten.

Alle, die mit dabei waren (Edith Heinlein, unsere DED-Physiotherapeutin, Dr. Binh, unsere vietnamesische Ärztin, die Mutter von Huong und Giang und ich) waren aufgeregt und beeindruckt.

Physiotherapie
Huong und Giang Ich kann nicht in Worte fassen, was für ein bewegender Moment es für uns war, als Giang, die ihre Arme noch etwas besser bewegen kann als ihre Schwester, im Rollstuhl an die Räder fasste und zum ersten Mal zwar langsam, aber ohne fremde Hilfe auf ihre Mutter zu fuhr.

Ich wünschte, ich könnte das strahlende Lächeln der beiden und die Dankbarkeit ihrer Mutter in diesen Rundbrief packen und mitverschicken... als Dankeschön an alle, die dies ermöglicht haben !!

Trotz ihrer schweren Behinderung sind die beiden ungeheuer lernbegierig und möchten so aktiv wie möglich sein: Giang kann inzwischen richtig gut Englisch, Huong begrüßte mich auf Deutsch mit “Bitte nehmen Sie Platz” und beide helfen mittlerweile beim Englischunterricht für die Kleinen im Dorf der Freundschaft mit.

Da sowohl Huong als auch Giang körperlich in der Lage sind, eine Computertastatur zu bedienen, werden sie im Moment in speziellen Schulungen darauf vorbereitet, ab August als Assistenzlehrerinnen in der Computerklasse des Dorfes zu arbeiten - sicherlich eine Herausforderung, aber für sie auch ein Riesenschritt, dann endlich - trotz aller Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit von der Hilfe anderer - selbständig etwas tun zu können und eine Aufgabe zu haben!