Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Ein neues Kind im Dorf

Nam, hier links im Bild, mit seinen gesunden Geschwistern und seiner Großmutter
Nam, hier links im Bild, mit seinen gesunden Geschwistern und seiner Großmutter
Nam kann sich erstmals selbständig fortbewegen
Nam kann sich erstmals selbständig fortbewegen

Nam, ein fünfjähriger Junge, der ohne Beine geboren wurde, soll im Dorf aufgenommen werden. Wir besuchen die Familie zu Hause, in einem kleinen Dorf, zusammen mit Direktor Hung. Großeltern, Eltern und drei Kinder leben gemeinsam in einem Raum. Eine Kuh und ein paar Hühner befinden sich im Hof. Beide Großeltern waren während des Krieges Entlaubungsgiften ausgesetzt, der Sohn wurde mit einem missgebildeten Fuß geboren, und dessen Sohn wiederum ohne Beine. Zwei weitere Kinder sind gesund. Nams hellwacher, kritischer Blick macht uns mehr als deutlich, dass er seine eigene Situation sehr bewusst wahrnimmt. Die Eltern erhoffen sich von Nams Aufenthalt im Dorf mehr Möglichkeiten für ihr Kind. Zwei Tage später im Dorf der Freundschaft: Wir setzen Nam in einen neuen gespendeten Kinderrollstuhl, den wir aus Deutschland mitgebracht haben. Nach einigen erklärenden Gesten hat er schnell begriffen, wie er sich damit selbständig fortbewegen kann. Von da an sehen wir ihn – strahlend und konstant in Fahrt – das Dorf erkunden.