Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Internationale Unterstützungsarbeit

Am Nachmittag gaben die Berichte aus den verschiedenen Komitees einen Einblick in die Vielfältigkeit der Öffentlichkeitsarbeit in den unterstützenden Ländern. Shigemitu Ahara berichtete vom zweiten „Agent Orange Nippon Day“, den er im August diesen Jahres organisiert hatte und zu dem ca 300 Menschen gekommen waren. Becky Luening erläuterte mit einer eindrucksvollen Präsentation die Arbeit des US-Komitees, dessen Mitglieder in den gesamten USA verteilt sind und vieles ihrer Arbeit über Email und einen monatlichen „Conference Call“ koodinieren. Georges Doussin berichtete aus Frankreich und davon, daß er jetzt in der Provence, wo er im Ruhestand lebt, eine neue kleine Unterstützergruppe für das Dorf ins Leben rufen wird. Brigitte Müller und ich zeigten Bilder aus zwanzig Jahren Arbeit des deutschen Vereins, die gleichzeitig auch einen Einblick in die Entwicklung des Dorfs der Freundschaft gaben.

Schon am Spätnachmittag lag Vorfreude und Aufregung der Kinder und Jugendlichen in der Luft; ein Festabend wurde vorbereitet. Bühnenbeleuchtung, Musikanlage, Tische und Stühle für uns Ehrengäste in der ersten Reihe wurden aufgebaut. Die Höhepunkte müssen wir einfach erzählen: eine Modenschau mit Kleidung, die aus Papier hergestellt wurde... präsentiert wurde typische Kleidung aus den Ländern der Unterstützerkomitees: die kurze „Lederhose“ mit Latz und Herzchen für Deutschland und das sie vorführende Model waren einfach hinreißend!!

 

 

Tanzaufführung im Dorf der Freundschaft

 

 

Tänze, Lieder und von den Veteranen vorgetragene Gedichte wechselten sich ab - alles mit großer Freude und Begeisterung vorgetragen, z.T. gemeinsam mit SchülerInnen aus den Grundschulklassen von Vanh Canh, z.T. mit den im Dorf der Freundschaft engagierten vietnamesischen Studentengruppen.

 

 

Die Teilnehmer des Kung Fu Kurses führen ihr Können vor

 

 

Ein weiterer beeindruckender Höhepunkt: Kinder und Jugendliche des Dorfes führten vor, was sie inzwischen im Kung Fu gelernt haben. Einfach unglaublich, mit welcher Körperspannung und Sicherheit sich die Jugendlichen bewegten - und wieviel Freude und Selbstvertrauen da spürbar wurde. Ein Sportlehrer aus dem Nachbardorf kommt zweimal pro Woche abends ins Dorf der Freundschaft und erteilt Kung Fu-Unterricht für alle - egal ob geistig behindert, körperlich behindert oder gehörlos. Als Sportgelände dient der große Platz; da hindert auch der harte Betonboden nicht. Nach einem gemeinsamen Schlusslied auf der Bühne standen wir noch zusammen, ließen den Zauber dieses Abends nachklingen und Georges Doussin fasste in einem treffenden Satz zusammen: „Au plan pédagogique: Chapeau! - Was die pädagogische Arbeit betrifft: Hut ab!“