Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Eindrücke von Le Hong Hoa

Für mich war es besonders interessant zu erleben, wie selbstständig die Menschen mit Behinderungen in Deutschland leben. Wir haben z.B. ein Wohnprojekt für Erwachsene mit Behinderung in Ludwigsburg besichtigt, in dem Menschen mit Behinderung mit Assistenz weitgehend selbständig leben. Wir kamen ins Gespräch mit zwei jungen Erwachsenen, die einigermassen behindert und ungefähr in meinem Alter sind. Die erzählten uns, wie wohl sie sich hier fühlen und wie sie den Alltag gemeinsam gestalten. Auf unsere Frage, ob sie sich Heimweh hätten, antwortete einer: “Nein, wieso, ich habe mein eigenes Leben hier zu führen!”

Das hat uns am meinsten beeindruckt, weil das bei uns auf gar keinen Fall sein kann, von der Familie getrennt zu leben, weil die Menschen mit Behinderung normalerweise kein eigenes Leben führen können und auf der Betreuung ihrer Eltern angewiesen sind.

 

Zu Gast bei Insel e.V.

Zu Gast bei „Insel e.V.“. V.l.n.r. Initiator Herr Vogel, Herr Dao, Herr Dung, Frau Winter

Ausserdem gibt es bei uns noch keine Schulpflicht für Kinder mit Behinderungen, deswegen besuchen viele behinderten Kinder oft keine Schule und machen auch keine Berufsbildung und die Möglichkeit zur Integration in der Gesellschaft ist oft sehr begrenzt.

Auch sehr interessant fand ich die Kreative Werkstatt, die Remstal-Werkstätten, die zu der Diakonie Stetten für Menschen mit geistiger Behinderung gehören, und das Kooperationsprojekt zwischen der Kaywaldschule und der Firma Schunk in Lauffen. Da bin ich wirklich sehr beeindruckt von der Arbeit, die die Menschen mit geistiger Behinderung dort machen und damit ihr eigenes Brot verdienen. Das Gleiche kann man auch in Vietnam, im Dorf der Freundschaft machen, auch in Hinsicht Verbesserung der Zusammenarbeit mit Firmen und Unternehmen vor Ort. (...)

Die eine Woche im Süddeutschland ist schnell vergangen und wir sind inzwischen mit voll begeisterten neuen Eindrücken nach Vietnam zurückgekehrt. Sicherlich können wir nicht alle neu inspirierten Ideen in die Praxis umsetzen, aber es war uns wichtig, einmal zu erleben, was für Möglichkeiten es gibt und was man für eine gute Arbeit fürs Dorf, für eine bessere Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein fürs Dorf machen kann...

Le Hong Hoa Übersetzerin