Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Ein neuer Spielplatz und Internationales Treffen zur Arbeitsplanung

Nach einem festlichen Mittagessen wurde der von unserer französischen Unterstützergruppe finanzierte Spielplatz eingeweiht. Er ist in Erinnerung an unseren verstorbenen Freund Georges Doussin entstanden, der das Dorf von Anfang an unterstützt und viele Jahre lang als Vizepräsident des Internationalen Komitees engagiert begleitet hat.

Danach begann das 17. Internationale Treffen der Unterstützergruppen aus Kanada, Frankreich, Japan, den USA, Deutschland und unserer vietnamesischen Partnerorganisation.

Herr Dinh Van Tuyen, Direktor des Dorfs, stellte in einem ausführlichen Rechenschafts- und Arbeitsbericht die Arbeit der letzten beiden Jahre vor und zeigte die Planungen und Perspektiven für die kommenden zwei Jahre auf.

Einweihung des Spielplatzes

Tätigkeitsberichte aus den Unterstützerländern gaben einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, die dort initiiert werden, um auf die Problematik des Themas “Agent Orange” aufmerksam zu machen und Spenden für das Dorf der Freundschaft zu sammeln.

Die sehr gut durchdachten Vorschläge unserer vietnamesischen Partner und die wohl vorbereiteten Sitzungen ermöglichten ein intensives und konzentriertes Erarbeiten des Arbeitsplans für die nächsten beiden Jahre, der am folgenden Tag mit der Unterzeichnung des “Memorandum of Understanding” verabschiedet wurde.

Memorandum of Understanding

v.l.n.r.: Mutsuo Sase ( Japan), Alain Bonnet (Frankreich), Trung Tuong Nguyen Van Dao (Vietnam), Rosemarie Höhn-Mizo (Deutschland), Stephen Abatiell (USA),Carol Stewart (Canada)

Inzwischen werden 80% der laufenden Kosten des Dorfs der Freundschaft durch unsere vietnamesischen Partner, den Veteranenverband, bestritten. Weitere zwei Prozent kommen als Spenden von Einzelpersonen und Gruppen, die das Dorf besuchen. Die restlichen 18% versucht die internationale Unterstützergruppe beizutragen; für 2019 sind dies ca. 82 600 Euro und für 2020 ca. 86 400 Euro.

Damit werden die Unterbringung, medizinische und therapeutische Versorgung von 1080 Kriegsveteranen (im “rollierenden System” mit Aufenthalten für jeweils mehrere Wochen) und etwa 120 Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen finanziert; die im Dorf zudem schulische und berufliche Bildung erhalten.

Der biologische Gartenbau im Dorf deckt inzwischen 80% des benötigten Eigenbedarfs an Gemüse. Produkte, die von den jungen Erwachsenen im Dorf der Freundschaft hergestellt werden, werden inzwischen in mehreren Läden in Hanoi verkauft. Der Heilpflanzengarten soll mit Hilfe einer Spende aus Kanada weiter ausgebaut werden. Daneben soll in Kooperation mit der Organisation “Elektriker ohne Grenzen” noch in diesem Jahr die Solaranlage im Dorf realisiert werden.

Angesichts der großen und sehr heterogenen Schulklassen im Dorf der Freundschaft und des erweiterten Bedarfs an physiotherapeutischer Behandlung sind jeweils eine weitere Stelle in den Bereichen Sonderpädagogik und Physiotherapie geplant.