Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Teilen mit der Welt: Die Martinus-Aktion in Aldenhoven

Der Überlieferung nach hat sich im Winter des Jahres 338 in dem gallischen Ort Samarobriva, heute Amiens, etwas ereignet, das der Menschheit bis heute im Gedächtnis geblieben ist: Martinus, ein Offizier der römischen Besatzungsarmee, nahm sein Schwert und teilte seinen Wintermantel in zwei Teile - um einen davon einem frierenden Bettler zu geben.

Martinus Aktion Ausstellung Martinus hatte sich von den Idealen des noch jungen Christentums überzeugen lassen. Später verweigerte er den Kriegsdienst, wurde Mönch und später erster Bischof der Stadt Tours. Heute wird er als heiliger Martin verehrt.

Zu Ehren Martins und seiner selbstlosen Tat wird im nordrhein-westfälischen Aldenhoven jedes Jahr zu seinem Namenstag die Martinus-Aktion veranstaltet. Jeweils ein Land aus einem ärmeren Teil der Welt steht im Mittelpunkt vielfältiger Veranstaltungen. Es werden Spenden gesammelt, um ein Projekt in diesem Land zu unterstützen, und so - mehr als symbolisch - unseren Reichtum mit den Menschen in diesem Land zu teilen.

2006 stand Vietnam im Mittelpunkt der Martinus-Aktion. Ausgewähltes Projekt war das Dorf der Freundschaft.

Schon Wochen vor dem Martinsfest informierten Ausstellungen und Themenabende über Vietnam und die Folgen des Agent-Orange-Einsatzes im amerikanischen Krieg. Auch in Schulen, Kindergärten und Behinderteneinrichtungen wurde das Thema behandelt.

Martinus Aktion Ausstellung
Eine Kerze fuer Vietnam wird entzuendet Höhepunkt der Martinus-Aktion war ein ökumenischer Gottesdienst, an dem auch der Hodscha der muslimischen Gemeinde teilnahm. Symbolisch wurde auf einer großen Weltkarte eine Kerze für Vietnam angezündet.

Verschiedene Beiträge setzten sich mit dem Thema Vietnam und den Kriegsfolgen auseinander. Fazit des evangelischen Pfarrers Cervigne: “In einem Krieg gibt es immer nur Verlierer.”

Große Begeisterung erzeugte ein selbstchoreographierter Freundschaftstanz der Gruppe Iris Freudenthal, der von Menschen mit Behinderungen aus dem “Stammhaus” in Jülich mitgestaltet wurde.

Insgesamt wurden bei der Martinus-Aktion über 14.000 EUR für das Dorf der Freundschaft gespendet.

Freundschaftstanz der Gruppe Iris Freudenthal

Das Dorf der Freundschaft bedankt sich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern und natürlich bei all den vielen Menschen, die die Martinus-Aktion gestaltet und durchgeführt haben, für die großartige Unterstützung!

Die Martinus-Aktion in Aldenhoven ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie viele kleine Beiträge zusammen im Großen etwas verändern können.