Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.


 

Wussten Sie eigentlich,

dass Dow Chemical zu den Hauptsponsoren der Olympischen und der Paralympischen Spielen 2012 gehörte?


Dow Chemical ist nicht irgendeine Firma. Dow Chemical war einer der wichtigsten Hersteller von Agent Orange und Napalm im Vietnamkrieg. Etwa vier Millionen Menschen, darunter viele junge, leiden dort bis heute an den Spätfolgen von Agent Orange. Sie teilen ihr Schicksal mit US-Amerikanern, Kanadiern und Süd-Koreanern. Dow Chemical ist außerdem jetziger Eigner der Chemiefabrik von Bhopal, deren Explosion 1984 25.000 Menschen in den Tod riss.


Dow weigert sich beharrlich, Verantwortung zu übernehmen. Weder die Opfer von Agent Orange noch die Opfer von Bhopal hat der Chemiekonzern entschädigt. Nichts wurde getan, um die riesigen Flächen verseuchten Landes zu entgiften.

Organisatoren aus der Friedens- und Umweltbewegung sowie der Vietnamsolidarität - darunter auch das Dorf der Freundschaft e.V. - haben in einem Schreiben an das Olympische Komitee ihr Befremden und ihre Empörung darüber zum Ausdruck gebracht.

Lesen Sie sowohl diesen Brief als auch Proteste aus aller Welt nach auf unserer Homepage www.dorfderfreundschaft.de

Das Olympische Komitee reagierte mit einem Brief, in dem die Verantwortung nicht bei Dow Chemical gesehen, sondern an die US-Regierung weitergeschoben wird:

Lausanne, am 6. Juni 2012

Frau Vorsitzende,

wir danken Ihnen für Ihren Brief vom 13.Mai 2012, ... in dem Sie uns Ihre Besorgnis mitteilen.


Wir möchten Sie darauf hinweisen, daß das Intemationale Olympische Komitee (CIO) keine Verträge mit Organisationen schließt, die die Werte der olympischen Bewegung nicht respektieren, wie sie in der Olympischen Charta niedergelegt sind. Im Jahre 2010 hat Dow Chemical mit dem CIO einen Vertrag geschlossen, durch den sie ein TOP-Weltpartner geworden ist. Vor Vertragsabschluss hat das CIO die Geschichte dieser Firma mit großer Sorgfalt untersucht.

...

Die Firma Dow hat uns versichert, dass sie die Produktion von Agent Orange und Napalm im Jahre 1969 eingestellt hat. Es war die amerikanische Regierung, die die Modalitäten der Herstellung definiert und kontrolliert hat... .


Wir meinen ebenfalls zu wissen, dass die Regierungen der USA und Vietnams einen konstruktiven Dialog eingeleitet haben, um eine Lösung für die Probleme zu finden, die Operationen betreffen, die während des Vietnamkriegs durchgeführt worden sind, darunter auch der Einsatz von Agent Orange. Im Jahre 2009 haben die amerikanische und die vietnamesische Regierung ein Protokoll unterzeichnet und ein Beratungskomitee gegründet, um die Frage der Folgen der Nutzung dieses Produkts und des Dioxins anzugehen und auch über eventuelle Reparationen zu verhandeln. Immer noch, nach unserem Wissensstand, haben die USA und Vietnam ebenfalls eine Erklärung über die Reinigung von Da Nang unterzeichnet, die bis 2013 beendet sein soll.


Die US-Regierung und die vietnamesische Regierung sind am besten in der Lage, an der Versöhnung ihrer beiden Länder zu arbeiten... Insofern bitten wir Sie, sich wegen weiterer Details an Dow oder die amerikanische Regierung zu wenden. ...

Als Vertretung der 300.000 Mitglieder von VAVA (Vietnam Association of Agent Orange Victims) wies deren Präsident Nguyen Van Rinh in einem Brief an das IOC darauf hin, dass Dow Chemical für das Leiden von Millionen Opfern verantwortlich ist. „Es ist eine böse Ironie, dass es Dow Chemical erlaubt wurde, ein Sportereignis einschließlich der Paralympics zu bewerben, obwohl es dafür verantwortlich ist, dass über Generationen hinweg schwer behinderte Kinder geboren wurden…“