Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Vereins-Zukunft gestalten

Die Gesellschaft in Deutschland wird bunter und vielfältiger. Gleichzeitig wird sie - anders als die junge Sozialistische Republik Vietnam - zunehmend älter. Dies bildet sich auch in der Struktur der Mitglieder und UnterstützerInnen des deutschen Vereins für das Dorf der Freundschaft ab. Aktuell hat der deutsche Verein 71 Mitglieder.

Die Zahl derer, die Aufgaben übernehmen oder sich regelmäßig engagieren, ist mit zehn bis 15 Personen relativ überschaubar. Daneben gibt es einige Menschen, die den Verein mit den unterschiedlichsten Einzelaktionen (Flohmarkt, Benefizkonzert, Kirchentagsstand etc.) unterstützen. Für die meisten ‘Aktiven’ kam der Zugang zum Projekt über einen persönlichen Kontakt zu George und/oder Rosi Höhn-Mizo zu Stande.

Weitere Aktivitäten wären zwar wünschenswert, sind aber trotz des hohen ehrenamtlichen Einsatzes personell nicht leistbar. Wie viele andere Vereine, aber auch die Freiwillige Feuerwehr, Gewerkschaften, Parteien und die großen Kirchen sehen wir uns mit der zentralen Herausforderung der "Unterjüngung" konfrontiert. Nachwuchs zu finden im Sinne von Menschen, die sich mit einigen der ursprünglich zentralen Ideen des Projekts (Versöhnung, Völkerverständigung u.a.) auch auf Grund direkter persönlicher Betroffenheit oder der eigenen Lebensgeschichte identifizieren, ist heute - bald 50 Jahre nach dem offiziellen Ende des Vietnamkriegs - schwierig bis ausgeschlossen.

Der Vorstand des Vereins hat diese Herausforderung unter anderem bei den Mitgliederversammlungen 2016 und 2017 thematisiert. Daraus entstanden ist ein Workshop zu den (v.a. auch personellen) Perspektiven des Vereins mit dem Ziel, dabei auch ‘Jüngere’ und ‘Externe’ mit einzubeziehen, den eigenen Blick zu weiten, Unkonventionelles zu denken und neue Identifikations- und Engagementmöglichkeiten zu entwickeln.

In diesem Rahmen wurden im Frühjahr 2017 verschiedene Fragestellungen in wechselnden Zusammensetzungen bearbeitet. Eine der dabei entwickelten Ideen sieht vor, junge Menschen, die sich bspw. im Rahmen einer Asienreise bereits ehrenamtlich im Dorf der Freundschaft engagiert haben, nach ihrer Rückkehr auch für ein aktives Engagement im Verein zu gewinnen. Alleine wird der Vorstand die vielen Ideen des ersten Workshopstags nicht umsetzen können. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn sich weitere Menschen finden, die sich aktiv in die Umsetzung dieser Ideen einbringen.

Ebenso wäre es perspektivisch wichtig, die finanzielle Basis unserer Vereinsarbeit durch eine größere Zahl von Mitgliedern abzusichern. Daher wären wir sehr dankbar, wenn möglichst viele RundbriefleserInnen versuchen würden, weitere (vor allem auch jüngere) Mitglieder zu gewinnen - die Höhe des Mitgliedsbeitrags ist frei wählbar.

Die Ergebnisse und Ideen des ersten Workshops sollen nun in einem weiteren Treffen aufgegriffen und vertieft werden. Dieses findet am Samstag, 27. Januar 2018 in Stuttgart statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Anmeldungen, aber auch Ideen und Anregungen, nehmen wir unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gerne entgegen - vielen Dank!

Rainer Hub, 2.Vorsitzender des deutschen Vereins